K20: Charlotte Posenenske

Charlotte Posenenske, Vierkantrohre Serie D, galvanisiertes Stahlblech, Flughafen Frankfurt, 1967; © The Estate of Charlotte Posenenske; Courtesy of the Estate of Charlotte Posenenske, Mehdi Chouakri, Berlin, Konrad Fischer, Düsseldorf, Sofie Van de Velde, Antwerp, Peter Freeman, New York and Take Ninagawa, Tokyo.

Charlotte Posenenske.
Work in Progress
3.4. — 2.8.2020
K20

Mit dieser Überblicksausstellung im K20 würdigt die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen das Werk einer ebenso bemerkenswerten wie radikal konsequenten Künstlerin der deutschen Nachkriegszeit. In den 1960er Jahren, zeitgleich zur amerikanischen Minimal Art und der aufkommenden Konzeptkunst, entwickelte Charlotte Posenenske (1930–1985) innerhalb von nur zwölf Jahren ein beeindruckendes Konvolut von minimalistischen Arbeiten, die ihr innovatives Verständnis von Kunst aufzeigen.

Mithilfe von Leihgaben aus Museen und Privatsammlungen in Nordamerika und Europa sowie aufschlussreichem Dokumentations- und Archivmaterial präsentiert die Ausstellung die einzelnen Werkphasen der Künstlerin. Ihre in kurzer Zeit vollzogene Entwicklung von der klassischen Malerei bis hin zur Installationskunst im öffentlichen Raum wird damit eindrücklich nachvollziehbar.

In einer für diese Zeit ungewöhnlichen konzeptuellen Radikalität öffnete Posenenske ihre Arbeiten für  die "Konsumenten" hrer Kunst. 1968 beendete sie in Reaktion auf die empfundene Wirkungslosigkeit künstlerischen Handelns ihre Arbeit als Künstlerin.

Eine Ausstellung, organisiert durch die Dia Art Foundation, New York, in Kooperation mit der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf. Die Ausstellung wird gefördert durch die Kunststiftung NRW.

K21: Thomas Ruff

Thomas Ruff, tableau chinois 08, 2019, 240 × 185 cm, chromogener Abzug, © VG Bild-Kunst, Bonn 2019

Thomas Ruff
9.5. – 16.8.2020
K21

Die umfangreiche Ausstellung von Thomas Ruff (*1958, lebt in Düsseldorf) im Untergeschoss des K21 konzentriert sich auf Fotoserien aus den vergangenen 20 Jahren, bei denen der zu den wichtigsten Vertretern der zeitgenössischen Fotografie zählende Künstler kaum noch selbst eine Kamera zur Hand nahm. Für seine oft großformatigen Bilder verwendete er stattdessen gefundene Fotografien unterschiedlichster Herkunft. Die Ausstellung bietet daher nicht nur einen Überblick über Ruffs Schaffen der vergangenen Jahrzehnte, sondern auch über fast 170 Jahre Fotogeschichte.

Die Bildquellen reichen von der Atelierfotografie des 19. Jahrhunderts bis zu den maschinengemachten Aufnahmen ferner Planeten, von Pressefotos der Nachkriegszeit bis zu Propagandabildern aus der Volksrepublik China. In der Auseinandersetzung mit diesen unterschiedlichen Bildwelten erkundet Ruff in jeder Serie die  technischen Bedingungen von Fotografie: das Negativ, die digitale Bildkomprimierung oder auch die Rasterung beim Offset-Druck. Zugleich nimmt er das Nachleben der Bilder in Archiven, Datenbanken und im Internet in den Blick und formuliert so höchst vielschichtige Perspektiven auf das fotografische Medium und die immer schon fotografierte Welt.

Die Ausstellung "Thomas Ruff" wird ermöglicht durch die NATIONAL-BANK, Essen.

K21: Simon Denny

Simon Denny, Amazon worker cage patent drawing as virtual King Island Brown Thornbill cage (US 9,280,157 B2: “System for transporting personnel within an active workspace”, 2016), 2019, 120 × 100 × 270 cm, Powder coated metal, MDF, plastic, digital print on cardboard, iOS Augemented Reality interface, Photo ©: MONA/Jesse Hunniford

Simon Denny
September 2020 – Januar 2021
K21

In seinen vielschichtigen, forschungsbasierten Arbeiten untersucht Simon Denny (*1982 in Auckland, Neuseeland) wie tiefgreifend sich die Erfahrung und Wahrnehmung von Kultur durch die Rekonfiguration von Technologie und Politik verändert. In der Bel Etage des K21 präsentiert der Künstler eine Gruppe von neuen, in Europa bislang nicht gezeigten Werken. Seine Skulpturen, Wandarbeiten und immersiven Installationen entlarven die politischen und sozialen Konsequenzen des Aufkommens der Datenökonomie, die Transformation und Rekonfiguration von "Arbeit" und die Wechselwirkung der Menschheit mit nichtmenschlichen Lebensformen und dem Planeten, häufig in Form von "Ressourcen".

Simon Denny studierte an der Elam School of Fine Arts, University of Auckland (2001–05) sowie an der Städelschule in Frankfurt/Main (2007–09). Seine Arbeiten wurden in internationalen Ausstellungen präsentiert, u. a. im MoMA PS1, New York (2015) und auf der 56. Biennale in Venedig. Der Künstler ist Professor für Zeitbezogene Medien an der HFBK Hamburg. Er lebt und arbeitet in Berlin.

Die Ausstellungen in der Bel Etage werden gefördert durch die Stiftung der Sparda-Bank, West.

K20: Amrita Sher-Gil

Amrita Sher-Gil, Self-Portrait as a Tahitian (1934), Öl auf Leinwand, 90 × 56 cm, Collection of Navina and Vivan Sundaram

This is me. Die indisch-ungarische
Modernistin Amrita Sher-Gil
12.9.2020 – 7.2.2021
K20

Die Bilder des frühen 20. Jahrhunderts im K20 stammen ausnahmslos von europäischen Malern. Erst in jüngster Zeit richtet sich der Blick auf künstlerische Bewegungen außerhalb Europas und auf die lange  übersehenen Beiträge der Frauen.

Die ungarisch-indische Malerin Amrita Sher-Gil (1913–1941) verkörpert beispielhaft eine weibliche, kosmopolitische Identität in den Jahren zwischen den beiden Weltkriegen. Ihr kurzes Leben ereignete sich zwischen weit auseinanderliegenden Polen: ihrem Geburtsort Budapest, Paris, Ort ihrer künstlerischen Ausbildung, und Nordindien, Heimat ihres Vaters,  die sie nachhaltig inspirierte. Ihre zahlreichen Selbstporträts, ihre Bildnisse von Familienmitgliedern und Freunden sowie ihre Darstellungen des Lebens der ländlichen Bevölkerung in Indien zeichnen die Entwicklung einer außergewöhnlichen Malerin nach. Und sie erzählen von den historischen und sozialen Bedingungen ihrer Zeit. Mit Gemälden und Zeichnungen, mit dokumentarischem Material und fotografischen Zeugnissen zeichnet die Ausstellung im K20 das facettenreiche Porträt einer jungen  Frau, die den Westen und Indien, Tradition und Moderne, Vergangenheit und Gegenwart zu verbinden suchte.

Die Ausstellung ist eine Kooperation mit der NGMA, National Gallery of Modern Art, Neu-Delhi.

K21: Hito Steyerl

Hito Steyerl, How Not to Be Seen: A Fucking Didactic Educational .MOV File, 2013; HD video, single screen in architectural environment; 15 minutes, 52 seconds; Image CC 4.0 Hito Steyerl; Image courtesy of the Artist, Andrew Kreps Gallery, New York and Esther Schipper, Berlin

Hito Steyerl
26.9.2020 – 10.1.2021
K21

Die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen  zeigt die erste Überblicksschau der Künstlerin, Filmemacherin und Autorin Hito Steyerl (*1966, lebt in Berlin). Steyerl gilt zurzeit als eine der am meisten avancierten Positionen, was die aktuelle Reflexion der gesellschaftlichen Rolle von Kunst und Museum, die Entwicklung künstlicher Intelligenz sowie das Experimentieren mit medialen Präsentationsformen betrifft. Die Ausstellung setzt mit frühen Arbeiten ein, die exemplarisch für den "documentary turn" stehen, eine andere Auffassung des Dokumentarischen, dessen Begriffswandel Steyerl maßgeblich mitgedacht, formuliert und praktiziert hat.

Ein weiterer zentraler Aspekt in Steyerls Werk sind die Mutationen der Kamerabilder in den letzten 30 Jahren, die Entwicklung vom analogen Bild und seinen vielfältigen Montagen hin zum geteilten, flüssig werdenden Bild des digitalen Informationszeitalters. In den jüngsten Arbeiten verfolgt Steyerl mit kritischem Blick, wie Kunst zunehmend zum Gegenstand von Investment und Spekulation wird, bestimmt und vorangetrieben von großen Galerien und mächtigen Oligarchen. Der Begriff der öffentlichen Kunst, den Steyerl einfordert, erhält damit eine neue Bedeutung.

Eine Ausstellung zwischen dem Centre Pompidou, Paris, der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, und dem Stedelijk Museum, Amsterdam. Die Ausstellung "Hito Steyerl" wird gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes.

K20: Open Space

Installationsansicht / installation view, museum global, OPEN SPACE, 10. 11. 2018 – 10. 3. 2019, © Raumlabor, Berlin, Foto: © Achim Kukulies, Düsseldorf

OPEN SPACE
Nichts als Zukunft
10.10.2020 – 7.2.2021
K20

Mit dem OPEN SPACE hat die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen 2018 für drei Monate eine ihrer großen Ausstellungshallen, die Grabbe Halle, zu einem "überdachten öffentlichen Raum" umfunktioniert. Gemeinsam mit dem interdisziplinär arbeitenden Architektenkollektiv raumlaborberlin wurde mit dem OPEN SPACE ein Ort geschaffen, wo sich die Besucher und Besucherinnen treffen, kreativ arbeiten, spielen, lesen oder an Diskussionsveranstaltungen teils kostenlos teilnehmen konnten.

Die Resonanz war überwältigend und hat den Anstoß gegeben für eine Neuauflage des OPEN SPACE. Unter dem Titel "Nichts als Zukunft" bildet ein zentrales Thema der Gegenwart den Ausgangspunkt des Programms: das Anthropozän. Im neuen Erdzeitalter ist der Mensch nun selbst zur Naturgewalt geworden und trägt die Zukunft seines Planeten in unsicheren Händen. Die Bewältigung der  Klimakrise und die Eindämmung ihrer unvorhersehbaren Folgen sind aus der täglichen Debatte nicht mehr wegzudenken. Im Dialog mit der Düsseldorfer Bevölkerung, mit lokalen und internationalen Gesprächspartnern soll in einem kooperativen Prozess ein transdisziplinäres Programm entwickelt werden, das den OPEN SPACE 2020 zum Verhandlungsraum für Fragen zur Gegenwart und Zukunft unseres Planeten macht.